RUMPELSCHWINGCHEN - meine persönliche Einzeltherapie

Unwillig springt der kalte Motor an,

heftiges ungeduldiges Drehen am Gasgriff,

hektische Bewegungen, der heutige Tagesverlauf schwingt mit.

Unruhiges Anfahren, unrythmisches "durch-die-Kurve-ecken", hastiges Schalten.

Mit Druck und Zwang wuchte ich meine Maschine von Kurve zu Kurve, zeige ihr wer der Herr ist.

Ein Kampf, ein Gewürge, ein Gerumpel – der Motor jault unwillig und bockt gequält !

Doch mit jedem gefahrenen Kilometer fällt ein Stück der Hast ab.

Die Stadt mit ihrem Getöse bleibt zurück, das graue Asphaltband schlängelt sich durch eine wunderbar ausgeleuchtete Landschaft.

Die Abendsonne taucht Wiesen und Wälder in ein warmes Licht.

Die Luft ist würzig – ich rieche gemähtes Gras, der kühle Wald duftet nach Pilzen .

Was für ein Unterschied zum Büro, zum verqalmten Tagungsraum.

Mein Motor atmet plötzlich mit mir.

Kein Jaulen und Rütteln – sanft brummt, ja schnurrt, er geschmeidig, einer Raubkatze gleich, mit mir.

Von Kurve zu Kurve.

Wedeln - ja wedeln – ich schwinge von Kurveneinfahrt zu Kurvenausfahrt,

spiele mit der Erdanziehung – lege mich gegen Zentrifugalkräfte

und erlebe Physik, angewandte Physik – nicht die theoretische von der Schulbank.

Ein Spiel von Licht und Schatten überfliegt mein Gesicht.

Ich versenke mich in totaler Konzentration in mein nutzloses Tun

- Kontemplation-

- Meditation -

- die Zeit steht still -

irgendwann bleibe ich auf einem Hügel stehen und schaue mir die versinkende rote Sonne an.

 

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